Tag 91

Morgen ist mein letzter Tag in Südamerika. Wobei Tag übertrieben ist: mein Flug von La Paz nach Lima ist schon um 8:00 Uhr morgens. Es reicht also nicht einmal für ein Frühstück. Das werde ich dann entweder im Flugzeug bekommen oder am Flughafen von Lima nachholen. Von dort geht es dann (leider erst abends um 20:15 Uhr) anschließend nach Amsterdam und dann weiter nach Düsseldorf. Aufgrund der Zeitverschiebung komme ich dort erst am Abend des nächsten Tages an.
Im Anschluss noch eine kurze Zugfahrt und ich bin wieder in Köln.

Bis bald, vielleicht treffen wir uns ja demnächst auf ein Bierchen in Köln…

Dieser Eintrag enthält jede Menge Bilder. Und das Internet im Hostel ist gerade echt schlecht. Nur um den Eintrag zu öffnen und zu schauen, ob alles so ist, wie sein soll, dauert mehr als 10 Minuten. Und das ist mir zu lang. Kann also sein, das einige der Bilder eventuell an der falschen Position sind und nicht zum Text passen.

Tag 85

Ich bin gerade von einem dreitägigen Ausflug in die Umgebung von Uyuni zurück. Uyuni ist ein kleines, langweiliges Dörfchen in Bolivien. Das Dorf selber hat so überhaupt nichts zu bieten. Es ist aber der Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahegelegene, gleichnamige Salzwüste. Außer diese Salzwüste gibt es aber noch viel, viel mehr. Da es so viel zu sehen und erleben gab, wird dies vermutlich der längste Eintrag hier im Blog. Und auch der mit den meisten Bildern.

Tag 1 der Tour

Die Tour stand – zumindest was unser Auto anging – leider unter schlechten Sternen. Es fing damit an, dass das Auto eine Stunde zu spät losfuhr. Warum, konnten wir nicht erfahren. Die Tour ging zuerst zu einem Lokomotiven-Friedhof. Dort gab es einige vor sich hin rostende alle Loks zu sehen. Danach ging es zum Anfang der Salzwüste, wo wir erstmal Zeit zum fotografieren bekamen.

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Anschließend ging es zu einem vollständig (sieht man vom Dach ab) aus Salz-Ziegeln gebauten Salzhotel. Dort gab es Mittagessen und anschließend ging es tiefer ins Zentrum der Wüste. Dort baten wir den Fahrer um eine Foto-Pause. Diese Pause wurde unfreiwillig etwas länger, da wir bei der Pause zufällig entdeckten, das einer der Reifen fast platt war. Doch was tut man in einer solchen Situation, wenn man kein Reserverad hat und auch nicht das nötige Werkzeug, um den Reifen von der Folge zu ziehen? Man bittet andere Fahrer um Hilfe! Und die fahren dann mit ihrem Auto über den Reifen. War interessant anzusehen.

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Weiter ging es zur Isla de Pescado (Fischinsel). Ein solcher Name mag in einer circa 4000 Meter hoch gelegenen, extrem trockenen und auch sonst eher lebensfeindlichen Salzwüste ein wenig unpassend erscheinen. Mit Kenntnis der geologischen Historie der Anden ergibt das Ganze jedoch Sinn: die Anden sind ein relativ junges Gebirge, das sich aktuell noch um circa 8 Zentimeter pro Jahr hebt. Und die Isla de Pescado war mal ein Korallenriff. Auch jetzt noch kann man gut die toten Korallen erkennen, die auf den Felsen wuchsen.

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Danach ging es noch ein kurzes Stückchen weiter, zu einer Stelle, von der man die hinter den Bergen versinkende Sonne beobachten konnte. Sehr schön.

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Zum Abschluss des Tages ging es ein anderes Salzhotel, diesmal jedoch zum übernachten.

Tag 2 der Tour

Der zweite Tag der Tour begann mit dem Besuch einiger Lagunen und der Aussicht auf zahlreiche Berge und Vulkane. Es waren so viele Eindrücke und es ist auch schon ein paar Tage her, ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele es waren oder wie die alle hießen. Die Mittagspause jedenfalls fand an einer dieser Lagunen statt. Paniertes Hühnchen-Schnitzel mit Aussicht auf Vulkane, was kann es besseres geben?

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Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft, wo der offizielle Teil des zweiten Tages recht früh endete. Die Unterkunft lag jedoch direkt neben einem gigantisch großen See, der eine gewaltige Flamingo-Population beherbergte. Die sind (weil wir so weit weg waren und die Smartphone-Kamera eher für Panoramaaufnahmen als für Tier-Beobachtung ausgelegt ist) auf den Fotos winzig klein. Denkt euch einfach zu jedem rosa Pünktchen einen Flamingo.

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Tag 3 der Tour

Der dritte Tag ging bereits um 4 Uhr los. Das lag daran, dass einige Leute unserer Gruppe ihre Reise Richtung Chile fortsetzen wollten. Und sie mussten einen Bus um 8 Uhr an der Grenze erreichen.

Bevor es jedoch zur Grenze ging, standen erst einige imposante Geysire auf dem Programm. Es trat dort aber nur Gas aus, kein blubberndes Wasser. Sind das dann trotzdem Geysire? Unwichtig.
Gleichzeitig ging auch noch die Sonne auf. Eine wunderschöne Kombination – leider ein wenig getrübt durch den intensiven Schwefel Geruch, der dort allgegenwärtig war. Und die Temperatur war auch nicht allzu angenehm, knapp über 0°C. (Tagsüber wurde es übrigens gut 30°C)

Als letzter Stopp war ein Besuch einer heißen Quelle vorgesehen. Nach dem eisig kalten Besuch der Geysire zuvor war das dann eine sehr schöne Abwechslung. Circa 39°C warmes Wasser, Aussicht auf einen See und Berge machten diesen Stopp sehr angenehm. Leider konnten wir nur kurz dort bleiben, da wir ja zur chilenischen Grenze mussten.

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Die Hoffnung, nach dem Aussteigen von 3 Leuten, die nach Chile wollten, mehr Platz im Auto zu haben, würde leider nicht erfüllt. Es stiegen noch 2 Personen ein, die aus Chile kamen und Richtung Uyuni wollten. Der Platz-Zugewinn war also recht bescheiden.

Eigentlich sollte es nun ohne weiteren Zwischenstopp bis zur Mittagspause weiter gehen. Nach circa 2 Stunden Fahrerei kamen wir an eine etwas steilere Passage. Und in der Mitte des Anstiegs ging der Motor des Autos einfach aus. Und ließ sich nicht mehr starten. Da die Straße extrem eng war, kamen die sich hinter uns befindlichen Autos auch nicht vorbei. Alle Fahrer stiegen aus und versuchten unseren Wagen wiederzubeleben, während wir diese unerwartete Pause nutzten, um Fotos der Umgebung, der vielen Lamas und der arbeitenden Fahrer zu machen.

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Irgendwann ging es dann weiter. Nach circa 20 Minuten ging unser Auto wieder aus. Ließ sich aber nach mehreren Versuchen wieder erfolgreich starten. Wir schafften es ohne weitere Zwischenfälle zur Mittagspause. Während wir uns das Essen schmecken ließen, schauten sich unser und noch ein weiterer Fahrer den Wagen an. Die Mittagspause wurde dadurch ein gutes Stück länger als geplant.

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Nachdem die beiden Fahrer so gut wie jedes leicht zugängliche Bauteil in der Motorhaube erst abgebaut, gereinigt und dann wieder eingesetzt hatten, ging die Fahrt weiter. Für circa 100 Meter. Und danach ließ sich der Wagen gar nicht mehr starten. Es wurde noch ein richtiger Mechaniker zur Hilfe geholt, der feststellte, dass bei der vorherigen Reinigungsaktion scheinbar ein kleines, aber wichtiges Verbindungsstück verloren gegangen war. Dieses Teil wurde zwar wieder gefunden, der Wagen lief aber trotzdem nicht. Nach über 2 Stunden sinnlosen Warten wurden wir alle in den Wagen des zweiten Fahrers gesteckt. Dieser war natürlich nicht leer. Mit uns und den ursprünglichen Fahrgästen war er gut überfüllt. Aber immerhin fuhr der Wagen. 4 Stunden später waren wir dann endlich in Uyuni. Rund 3 Stunden später als ursprünglich geplant.

Tag 81

Der Titicaca-See liegt auf der Grenze zwischen Peru und Bolivien. Und da er einfach so extrem groß ist, habe ich zwei Ausflüge gemacht. Einmal von der peruanischen und zwei Tage später von der bolivianischen Seite aus.

Teil 1: Peru, Puno

Die Tour von Puno, der letzten großen Stadt Perus war ein klassisches Touri-Programm: ein von vorne bis hinten durchgeplanter Tagesausflug. Eigentlich nicht so richtig meine Sache, aber leider gab es keine andere Möglichkeit, den See zu besuchen. Ich wurde morgens um 7 Uhr von einem Minibus an meinem Hostel eingesammelt, dann ging es noch zu ein paar anderen Hotels und anschließend zum Hafen, wo riesige Mengen an Touristen auf geschätzt 10 Boote zu je circa 30 Sitzplätzen verteilt wurden. Das fing schon mal gut an. Der perfekte Beginn für eine individuelle und persönliche Erfahrung.

Die Boote fuhren zu den schwimmenden Inseln von Uros. Dort bekamen wir eine Einführung, wie die Inseln gebaut werden und wie man darauf lebt. War ganz interessant, aber irgendwie ständig darauf ausgerichtet, dass wir nachher irgendwelche Souvenirs kaufen.

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Danach ging es mit dem Boot zu der – diesmal richtigen – Insel Taquile. An sich eine sehr schöne Insel mit einem kleinen Dorf in der Mitte. Nur sind alle Boote dorthin gefahren und als Folge sind circa 250 Touristen von Hafen aus zum winzigen Dorfzentrum gegangen. Und auf dem Weg dorthin wurden ständig sehr hübsche Anhänger, Halsketten und anderer Firlefanz angeboten. Nach einer kurzen Pause auf dem Marktplatz, die man nutzen konnte, um Mützen und Pullover aus Alpaka-Wolle zu kaufen, gab es dann Mittagessen. Und danach ging es zurück nach Puno.

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Teil 2: Bolivien, Copacabana

Casablanca ist eine kleine Stadt im Westen Boliviens. Die Stadt ist vor allem dadurch relevant, dass sie am Titicaca-See liegt und dadurch dass die Jungfrau von Copacabana (warum sind es immer Jungfrauen? Religiöse Erzählungen Märchen sind genauso klischeehaft wird normale Märchen) hier irgendwelche einer gewirkt haben soll. Deswegen ist Copacabana auch der wichtigste Pilgerort in Bolivien. Der Stadtteil Copacabana in Rio de Janeiro wurde übrigens nach diesem kleinen Pilgerort mit circa 6000 Einwohnern benannt.

Habe ich eigentlich erwähnt, dass Ostern in Südamerika sehr stark zelebriert wird? Die gesamte Osterwoche ist so eine Art kollektive Urlaubszeit für alle Personen Spanisch-katholischer Abstammung. Ich hatte (während ich noch in Peru war) erfolgreich versucht, Machu Picchu vor Beginn der Osterfeierlichkeiten zu besuchen. Aber irgendwann musste der Ostersonntag ja kommen. Und genau jetzt, dem höchsten Feiertag der katholischen Kirche bin ich im wichtigsten Pilgerort Boliviens. Es sind viele Leute hier. Teilweise Urlauber, die einfach nur am Strand sein und Tretboot fahren wollen. Aber auch jede Menge Pilger, die mit Zelten den ganzen Platz vor der Kathedrale von Copacabana belegt haben.

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Der Ausflug von Copacabana war – im Gegensatz zum Ausflug auf der peruanischen Seite – keine durchgeplante Tour. Ich hatte lediglich ein Ticket für das Boot zur Isla del Sol (Sonneninsel) und für den Rückweg gebucht. Auf der Insel wurden nach Mythen der Inka übrigens Sonne und Mond geboren. Wie ich die Zeit dort nutze, war vollkommen frei und ließ sich von mir nach Belieben mit Aktivitäten füllen. Das Boot fuhr erst zum südlichen, dann zum nördlichen Hafen. Dort bin ich ausgestiegen, und gemütlich innerhalb von 5 Stunden die circa 9 Kilometer zum Hafen im Süden gewandert. Und dabei habe ich viele Fotos gemacht. Sehr schön. Auch hier gab es einige Touristen, aber trotz Ostersonntag waren es „nur“ circa 5 Boote, deren Passagiere sich während der Wanderung gut verteilten. Etwas nervig waren die offiziellen „Wegelagerer“, die insgesamt dreimal einen kleinen Obolus für die Benutzung der Wege verlangten.

Aber abgesehen davon war es ein wunderschöner Tag, das Wetter war sonnig aber (aufgrund der Höhe von circa 4000 Metern) niemals zu warm. Und die Aussichten waren einfach spektakulär.

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Nach meiner Rückkehr von der Insel war der ganze Osterzauber übrigens überraschend vorbei. Und das Dorf sah aus, als ob nichts gewesen wäre.

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Tag 80

Ich bin nun in Bolivien, dem letzten Land meiner Reise. 12 Tage habe ich noch, um dieses Land zu erkunden. Nicht allzu viel, aber hoffentlich ausreichend, um einen guten Überblick zu bekommen.

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Tag 77

Hallo. Einer meiner letzten Ausflüge in Peru hat mich nach Arequipa geführt. Eine sehr große Stadt im Süden Perus und für viele Leute (wie auch für mich) der letzte Stopp in Peru, bevor es zum Titicaca-See an der Grenze zu Bolivien geht. Arequipa hat eine hübsche Altstadt, die fast ausnahmslos aus weißem, vulkanischen Gestein gebaut wurde. Sie wird deswegen auch als Ciudad blanca – weiße Stadt – bezeichnet.

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Die Umgebung Arequipas besteht auf den ersten Blick eigentlich nur aus trockenen, staubigen Bergen. Und ab und zu gibt es auch noch schneebedeckte Vulkane, die teilweise bis zu 6000 Meter hoch sind.

Eines der Highlights ist der rund 1200 Meter tiefe Colca Canyon. Und weil es so schön ist, erst von oben runter und dann direkt wieder nach oben zu gehen, habe ich dort eine zweitägige Wanderung gemacht.

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Erst ging es von oben gemächlich in Serpentinen den Canyon herab. Dann ging es mit einer Brücke über einen unten fließenden Fluss und anschließend ging es einige Zeit parallel zum Fluss entlang, bis wir am späten Nachmittag an einer kleinen Oase ankamen, die ihr Wasser von nahegelegenen Wasserfällen abzweigt.
Dort bleiben wir dann die Nacht.

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Am nächsten Morgen Mitten in der Nacht um 4:30 Uhr ging es am nächsten Tag weiter. Nur so ließ sich der rund 3 Stunden lange Aufstieg über 1200 Höhenmeter absolvieren, bevor die Sonne vollständig ins Tal scheint und der Aufstieg einem Marathonlauf in der Sauna gleichkommt.

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Oben angekommen gab es dann endlich Frühstück. Auf dem Rückweg nach Arequipa gab es zahlreiche Stopps, bei denen wir unter anderem einen Gipfel bei 4925 Metern passierten, wir haben angehalten um wilde Lamas zu bestaunen und viele Fotos von ihnen zu machen.

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Am Tag darauf habe ich mich (trotz der etwas schweren Beine) zu einer weiteren Wanderung überreden lassen. Ich bin zusammen mit einem Kanadier zu dem von den Hostelmitarbeitern empfohlenen Capua-Wasserfall gefahren. Im Gegensatz zum Ausflug in dem Colca Canyon war hier nichts vorbereitet und wir mussten uns irgendwie alleine dorthin arbeiten. Das erste Problem war, überhaupt herauszufinden, von wo die Busse dorthin fahren. Nachdem wir immer wieder Leute nach der Richtung gefragt haben, ein wenig dorthin gelaufen sind und dann erneut gefragt haben, waren wir irgendwann an der Bushaltestelle und nach kurzer Wartezeit saßen wir dann auch im richtigen Bus.

Gut eine Stunde später waren wir in Yura, dem Start der Wanderung. Scheinbar gibt es dort nicht viel außer dem Wasserfall, denn wir wurden von den Einheimischen direkt – ohne dass wir danach fragen mussten – auf den richtigen Weg gewiesen.

Anfangs ging es einige Zeit über staubige Hügel hinweg, ohne dass sich ein Wasserfall erahnen ließ. Irgendwann ging der Weg dann immer mehr bergab und verschwand mehr oder weniger zwischen zwei Hügeln, die mehr und mehr einem Canyon ähnelten.

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Und ein klein wenig weiter wurde der Weg sehr schmal und wurde vollkommen durch einen Fluss ersetzt. Dort mussten wir durch. Also Schuhe ausziehen und durch das (angenehm warme) war gehen. Wie das so bei Flüssen ist, liegen natürlich oft teilweise spitze Steine auf dem Grund. Barfuß war das teilweise nicht so angenehm. Dummerweise hatte ich Ben bei seiner Abreise in Lima meine Trekking-Sandalen mitgegeben. Ich dachte, da ich nicht mehr an die Küste komme, bräuchte ich die nicht mehr. So leicht kann man irren.

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Der Weg ging jedenfalls sehr idyllisch weiter, führte an zwei kleineren Wasserfällen vorbei, bevor er dann an einem sehr großen Wasserfall endete. Dort gab es eine Picknick-Pause, ich habe unter dem Wasserfall geduscht (eisig kaltes Wasser und Wassertropfen, die sich wie Kieselsteine anfühlten).

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Danach ging es dann nach Yura zurück.

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Tag 71

Ich war in Machu Picchu, einer ehemaligen Stadt der Inka. Sie liegt zwischen den Bergen Huayna Picchu (Junger Gipfel) und Machu Picchu (Alter Gipfel). Als Name der Stadt wurde aufgrund von Unkenntnis des ursprünglichen Namens der Name eines der beiden Berge genommen.

Sie wurde (sieht man von zahlreichen früheren „Entdeckungen“ ab, die nicht so erfolgreich medial vermarktet wurden) 1911 von einer Expedition der Yale-Universität entdeckt. Und anschließend durch das National Geographic Magazin der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Machu Picchu liegt circa 70 Kilometer nordwestlich von Cusco in den Bergen. Ausgangspunkt für jegliche Besuche ist immer das im Tal liegende Dorf Aguas Calientes (oder offiziell Machu Picchu Pueblo). Dieses Dorf ist sehr ungemütlich und es ist ein Paradebeispiel für die Auswüchse von Massentourismus. Das ganze Dorf besteht gefühlt nur aus Hotels, Restaurants und überteuerten Kiosks. Und es gibt noch einen großen Markt, in dem Alpaka-Pullover, Plüsch-Lamas und andere Souvenirs auf ihre Käufer warten.

Um dorthin zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder mit einem speziellen Zug direkt von Cusco bis Aguas Calientes (1,5 Stunden pro Strecke, 140 US-Dollar) oder mit einem Bus (7 Stunden pro Strecke, circa 20 Euro) bis zum Ende der Straße und anschließendem 10 Kilometer Marsch entlang der Gleise. Ich (und vermutlich fast jeder andere Backpacker) hatte mich für den Bus entschieden. 7 Stunden pro Strecke über holprige Feldwege und steinige Gebirgsstraßen.

In Aguas Calientes angekommen habe ich nur noch schnell etwas gegessen und ein wenig Proviant geholt, und mich dann schlafen gelegt. Ich wollte nämlich den ersten Bus um 5:30 Uhr nehmen. Ich war natürlich nicht der einzige, der diese Idee hatte, ab kurz vor 5 gab es schon eine kleine Warteschlange an der Bushaltestelle. Ich war dann kurz vor 6 Uhr vor den Eingangatoren zu Machu Picchu, 300 Meter oberhalb von Aguas Calientes gelegen. Und ich war nicht der einzige.

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Bevor ich mich in die eigentliche Stadt begeben hatte, habe ich noch die etwas abseits gelegenen Dingen angeschaut. Zuerst ging es zum Sonnentor, einer Art Eingangstor zu Machu Picchu für Personen, die einen alten Bergpfad von Cusco nach Machu Picchu folgen. Ich war pünktlich dort, um die Ankunft einiger Wandergruppen mit zu erleben, die eine kurze 4-Tages-Etappe dieses Inka-Trails gegangen waren. Irgendwie sahen die alle recht müde erschöpft aus.

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Anschließend habe ich den 500 Höhenmeter höheren Gipfel des Machu Picchu-Berges bestiegen. Ich war recht früh oben und konnte so, ungestört von anderen Touristen die Aussicht genießen, viele Fotos schießen und mich vom anstrengenden Aufstieg erholen.

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Danach ging es dann aber in die eigentliche Stadt Machu Picchu. Ich bin den Wegen gefolgt, habe immer mal wieder den allgegenwärtigen geführten Touren gelauscht und die Aussicht auf einen und umliegende Berge und Täler genossen. Ich hatte für dem Besuch auch einen guten Tag ausgewählt: das Wetter war nämlich nahezu perfekt. Es war trocken, die Sonne schien und es war angenehm warm. Für März eigentlich ungewohnt, eigentlich sollte Regenzeit sein. Ob das irgendwie auf El Niño zurückzuführen ist? Wer weiß…

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Nach circa 7 Stunden in den Ruinen und den Bergen ringsum habe ich mich dann an den Abstieg gemacht. Zurück in das schrecklich touristische Aguas Calientes.

Ich habe übrigens noch genau 3 Wochen in Südamerika. 3 Wochen, für mich erscheint das jetzt aktuell als ob es sich nur noch um einige wenige Tage handelt. Aber viele Leute machen Urlaube, die insgesamt nur 3 Wochen lang sind. Es liegt alles an der Perspektive.

Tag 69

Ich war in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt der Inka. Wie zu erwarten, waren jede Menge andere Touristen hier. Irgendwie stören die zwar, aber übel nehmen kann ich es nicht. Ich bin ja auch hier, und besuche, genau so wie die anderen Touristen, die schönen alten Gebäude.

Allein in Cusco kann man jede Menge Zeit verbringen. Die Spanier haben sich zwar jede Mühe gegeben, alles was irgendwie nach Inka-Tempel aussah, abzureißen, in eine christliche Kirche umzuwandeln oder einfach alles zu plündern, was wertvoll oder schön aussah. Manchmal waren sie aber nicht ganz so erfolgreich. Lustig ist die Geschichte vom Q’orikancha, dem Goldtempel. Selbstverständlich würde alles Gold gestohlen. Aber da die Mauern so schön robust waren, wurden sie verputzt und das Gebäude in ein Dominikanerkloster umfunktioniert. Irgendwann in den 70er Jahren gab es dann ein Erdbeben, viele koloniale Gebäude fielen zusammen. Der Putz fiel von den Wänden. Die Inka-Mauern aber bleiben stehen. Und so wurde dieser Tempel einige hundert Jahre, nachdem er von den Dominikanern „versteckt“ wurde, wieder entdeckt.

Hier sind ein paar Bilder der Altstadt von Cusco:

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Am Tag darauf bin ich mit einem Bus ein wenig in die Umgebung von Cusco gefahren und habe mir dort ein paar hübsche Ruinen angeschaut. Speziell waren das Tambomachay, Pukapukari, Q’enqo und Saqsayhuaman. Ihr kennt sie ja bestimmt, wer hat noch nicht davon gehört ☺ ?

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Tag 67

Gestern ist Ben wieder zurück nach Köln geflogen. Ich habe nun noch knapp 4 Wochen, 26 Tage, bis ich mich ebenfalls auf den Rückweg mache.

Die letzten Tage waren in der Umgebung von Iquitos. Nachdem wir mit einem großen Boot dorthin gefahren sind (siehe letzter Beitrag), haben wir von dort aus einen 3-tägigen Trip in den Dschungel unternommen.

Wir sind erst mit einem Bus zwei Stunden gefahren und sind dann noch mit einem kleinen Boot rund zwei Stunden durch den Amazonas geschippert. Und dann waren wir da, an unserer Unterkunft für die nächsten Tage.

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Von dort haben wir einige Touren mit dem Boot unternommen, haben Affen, Papageien, Alligatoren und Delfine gesehen.

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Wir sind für eine Nacht auch in den Dschungel gefahren, um dort in Hängematten und unter Moskitonetzen liegend zu übernachten. Dummerweise muss man die Hängematten natürlich vorher erst aufhängen. Dazu muss man erst noch vorher zwei passende Bäume gefunden haben. Es dauert also ein wenig. Und in dieser Zeit veranstalten die Mücken, die sich irgendwie in keinster Weise vom Moskito-Repellent beeindrucken lassen, ein wahres Festmahl. Sehr zum Leidwesen der Gastgeber.

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Nach der Rückkehr aus dem Dschungel sind wir (weil weitere 3 Tage auf dem Boot und anschließend circa 2 Tage im Bus wenig verlockend waren) nach Lima geflogen. Und wie beim Flug von Köln nach Amsterdam zu Beginn meiner Reise, hatte ich eine sehr bescheidene Aussicht auf die Triebwerke.

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Tag 61

Ich habe soeben meine allererste Kreuzfahrt beendet. Wir sind von Yurimaguas mit einem hübschen großen Boot nach Iquitos gefahren. Wir sind 3 Tage den Amazonas (bzw. einem Fluss hinabgefahren, der in irgendwann zu diesen wird). Aber irgendwie wurde am Service gespart. Es gab nur 3 Mahlzeiten am Tag (Reis mit Hühnchen oder Schwein), der Zimmerservice war quasi nicht existent und statt All-Inclusive-Bar gab es einen winzigen Kiosk. Ach ja, Betten gab es übrigens keine. Und Zimmer auch nicht.

So mussten wir uns notgedrungen Hängematten kaufen und diese irgendwo an Bord aufhängen. Angenehm ungewohnt.

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Da während der Reise auch keine sehenswerten Städte wie Rom oder Monaco angefuhren wurden, war die Reise ein wenig ereignislos. Als sehr effektives Mittel zum Zeitvertreib stellten sich Bier und Kartenspiele heraus. Eine große Zeit später waren wir dann aber auch endlich in Iquitos. Mitten im Dschungel, in der angeblich größten Stadt der Welt, die nicht per Straße erreicht werden kann. Nur per Boot oder Flugzeug.

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Es war schwül, es war heiß und es gab viele Mücken (zum Glück jedoch nicht im Stadtzentrum). Willkommen im Dschungel!

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Tag 58

Wir haben uns gestern die Inka-Ruinen von Kuelap angeschaut. Sehr beeindruckend. Die Ruinen wurden von den Vorfahren der Bewohner von Chachapoyas erbaut. Es sind keine Inka-Ruinen, vielmehr wurden die Bewohner von Kuelap von den Inka unterdrückt. Und als kurze Zeit später die spanischen Conquistadore kamen, haben sich die Kuelapianer (oder wie auch immer sie geheißen haben) mit den Spaniern zusammen getan und gemeinsam die Inka bekämpft.

Von Kuelap sind heutzutage nur noch Ruinen übrig. Und diese befinden sich (wie scheinbar alle Ruinen) auf dem Gipfel eines Berges. Warum baut man so riesige Städte immer so weit oben? So weit entfernt von Feldern für Ackerbau oder den Steinbrüchen für die Mauern? Irgendwie wirkt das unnötig aufwendig.

Wir haben dafür aber nun schöne Aussichten und hübsch gelegene Ruinen, die sich gut als Fotomotiv machen. Finde ich gut. Und damit ihr auch was davon habt, hier ein paar Bilder:

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