Ich denke, die unzaehligen Huegel und Berge die ich in letzter Zeit erklommen habe oder bald erklettern werde, interessieren niemanden. Sind ja nur Namen. Von daher werde ich nur noch wirklich wichtige Dinge erwaehnen. Und eine davon ist heute passiert.

Momentan bin ich in Wanaka, einer kleinen gemuetlichen Stadt. Idyllisch zwischen Lake Wanaka und Hawea gelegen, eingerahmt von den neuseelaendischen Alpen, ist dieser Ort auch so schon einfach schoen. Aber um das ganze noch ein wenig zu toppen, habe ich das getan, was ich schon in Taupo tun wollte. Diejenigen von euch, die fleissig meine Eintraege lesen, werden wissen wovon ich rede: In Taupo hatte mich schlechtes Wetter davon abgehalten, einen Skydive, einen Fallschirmsprung, zu machen. Aber heute habe ich es nachgeholt.

Ich habe einen Skydive gemacht, hab das undenkbare getan und bin in 4 Kilometer Hoehe aus einen tadellos funktionierenden Flugzeug gesprungen. Eigentlich sollte niemand so bloed sein, solche eine Idee in die Tat umzusetzen. Aber ich habe es getan. Und es war einfach unbeschreiblich gut. Man sitzt in einer kleinen Tuer im Flugzeug und schiebt einen der Tandemsprungpartner raus und ploetzlich wird alles ganz schnell und der Wind blaest einem ins Gesicht. Und alles rauscht ganz schnell an dir vorbei. Man faellt in wenigen Sekunden durch die Wolken. Man kann kleine, kreisfoermige Regenbogen in den vorbei rasenden Wolken sehen. Es ist unbeschreiblich. Ihr muesst es selber mal ausprobieren.

Und sobald der Fallschirm geoeffnet ist, segelt man in Ruhe Richtung Boden und man haengt wie eine Puppe im Gurt, vollkommen benebelt von dieser Erfahrung. Nach dem Sprung hab ich mich erstmal im Flughafen fuer ein paar Minuten hinsetzen muessen, unfaehig irgendwas anderes zu tun. Und zurueck im Hostel war ich fuer 2 Stunden dermassen ermattet, dass ich nur herum sass, und nichts getan habe. Dieses Erlebnis ist einfach zu mitreissend, man braucht so lange um sich davon zu erholen.

Heute morgen ging es vom tristen Greymouth ausgehend erstmal nach Sueden, zum Franz-Josef-Gletscher. Da das Wetter hier aber zumindest am Vormittag richtig schlecht war und es in Stroemen geregnet hat, sind alle alpinen Routen gesperrt. Und da die Wettervorhersage Regen fuer die naechsten 10 Jahre voraussagt, werden wir nicht lange hier bleiben.

Da aber am Nachmittag der Himmel ein wenig aufklarte, haben wir das schoene Wetter genutzt und sind zumindest bis zu einer huebschen Aussichtsplattform oberhalb eines Gletschers gewandert. Dabei mussten wir einige, durch den Regen angestiegene Baeche ueberqueren und teilweise durch knoecheltiefes Wasser springen, da die Wege geflutet waren. Ein sehr unterhaltsamer Trip, der am Ende mit einer schoenen Aussicht auf den teilweise von Nebel verhangenen Gletscher belohnt wurde.

Ich bin es. Schon wieder. Leider gibt es nicht so viel spannendes zu berichten. Das Wetter hier ist es momentan totaler Mist, den ganzen Tag ueber heftige Regenschauer. Und alle Aktivitaeten hier in der Gegend sind draussen in der Natur, also dem Regen 😉 . Dadurch wird Greymouth, diese riesige Metropole mit sage und schreibe rund 13000 Einwohnern (auch „Capital of the Westcoast„, „Hauptstadt der Westkueste“ genannt) noch trister und langweiliger. Diese Stadt, die nicht ohne Grund „Grey“, also „grau“ in ihrem Namen hat, ist ja so extrem depressiv machen, das man es hier nicht lange aushaelt. Es gibt nur eine Bar und ab 17 Uhr ist hier einfach nichts mehr los. Selbst im grossen „Stadtzentrum“, dass diesen Namen eigentlich nicht verdient, sieht man dann niemanden mehr. Wirklich niemanden, sieht man von ein paar einsamen Voegeln ab.

Zusammenfassend wuerde ich sagen Greymouth ist eine wirklich traurige, truebsinnige, depressive, einsame Stadt. Aber das Ganze hat zumindest einen Vorteil: Morgen frueh werde ich von hier verschwinden und ganz gleich wohin ich komme, ich werde mir wie im Paradies vorkommen 😉

Hey, ich bins mal wieder. Melde mich gerade aus Greymouth, von der Westkueste der Suedinsel. Das Wetter hier wird langsam ein wenig schlechter, der Sommer ist vorbei. Gestern hatte ich sogar zum allerersten Mal meine Jacke an. Bisher habe ich sie 2 Monate umsonst in meinem Rucksack herum getragen. Ich brauchte die Jacke aber nur, weil ich mal wieder wandern war. Ich hatte einen kleinen 3 Tagestrip im Nelson Lakes National Park gemacht. In diesem Trip war auch die Besteigung eines Berges inbegriffen und wie Berge nun mal sind, ist es oben meist windig und es gibt keine Baeume, die vor dem Wind schuetzen koennen. Und waeren nahe des Gipfels nicht so viele interessante, kristallklare eiskalte Bergseen gewesen, waere ich auch bestimmt nicht so lange dort oben geblieben. So aber musste ich mich dick einpacken um in Ruhe die Seen anschauen zu koennen.

Hey, bin nun ein wenig ausgeruhter als nach diesem 80 Kilometer Trip. Die Wanderung war super toll, es ging anfangs durch dichte Waelder und hinauf auf eine Gebirsgskette um dann am Ende in einer wunderschoenen Etappe entlang das Tasmanischen Meers zu enden. Das einzig nervige an dem Trip waren die Sandflies, nervige kleine Biester. Es gibt Unmengen von denen, mehr als man totschlagen kann und wenn sie einen beissen juckt es fuer Wochen.

Danach hab ich eine Nacht in Karamea verbracht. Dieses verschlafen Doerfchen hat eigentlich nichts zu bieten, ausser der Endpunkt der Wanderung zu sein. Das Hostel dort ist jedoch so einladend und gemuetlich, dass viele Leute dort mehrere Tage bleiben. Das Hostel wird von Hippies betrieben, ueberall stehen Gitarren rum, es gibt es eine Gemuesegarten und viele gemuetliche Sessel, die scheinbar zufaellig im Garten verteilt wurden. Das gepaart mit dem haeufig wunderschoenen Wetter dort ist so fesselnd, dass es mir schwer fiel Karamea zu verlassen.

Aber es gibt so viele andere Wanderungen die ich noch tun muss, und der Sommer hier ist merkbar vorbei, langsam wird es Herbst. Ich muss raus und die letzten angenehm warmen Tage zum wandern nutzen. Bis bald…

Hey, hab den Heaphy Track ueberstanden. 82 Kilometer wandern in 4 Tagen, das ist nicht ohne. Ein langer, aber echt huebscher Trip. Naja, vor allem der heutige, letzte Tag war schoen. Endlich mal ein Tag, an dem die Sonne geschienen hat. Aber auch die andern Tage, an denen wir unterwegs waren, waren schoen.

Nun heisst es aber erstmal ausruhen und schauen wohin es nun geht. Bin heute ein wenig muede, deshalb ist der Text heute so kurz. Viele Gruesse ins winterliche Deutschland.

Bin wieder zurueck vom Wandern. Ich hatte geplant den Abel Tasman Coast Track, der eigentlich fuer 5 Tage geplant ist, in 3 Tagen zu laufen. Da man jedoch bei zwei Flussueberquerungen warten muss, bis Ebbe ist, wurde mein urspruenglicher Plan ein wenig durcheinander gewuerfelt. Ich bin den Track deshalb in gerade mal 2 Tagen gelaufen. War zwar ein wenig anstrengend, am zweiten Tag mussten wir loslaufen, als es noch Nacht war, aber es war nicht zu schwer. Es gab staendig kleine Straende, an denen man den schweren Rucksack ablegen konnte um ein wenig ins Wasser zu springen.

Wenn ihr mal nach Neuseeland kommt, kann ich euch nur empfehlen diese Wanderung zu machen, sie ist einfach mal was ganz anderes. Man laeuft nicht wie sonst ueblich durch dichte Waelder oder ueber Berge, sondern fast die ganze Zeit in der Naehe des Meers. Unbeschreiblich schoen.

Freitag, also morgen, geht es schon auf zum naechsten grossen Brocken, der Heaphy Track. Mit 82 Kilometern recht lang und fuer 4 Tage ausgelegt, muessen wir Unmengen an Essen mitnehmen. Ich hoffe mal das Wetter ist gut, der Wetterbericht sagt leider Regen voraus.

Bin gerade vom Nydia Track zurueck. Eine wunderschoene Wanderung und das Wetter haette nicht besser gewesen sein koennen. Die Wanderung zu beschreiben ist nicht so leicht. Wenn ich hier schreiben wuerde wie schoen die Buchten waren, die wir umlaufen haben, wie tuerkisblau das Wasser dort war oder wie sehr der Wald von Grillen, Zikaden und Voegeln erfuellt war, die um die Wette gezwitschert haben, so kommt das natuerlich nicht an das heran, wie ich es erlebt habe.

Was ich aber beschreiben kann, ist die Huette, in der wir uebernachtet haben. Normalerweise gibt es auf den Wanderwegen nur kleine Huetten, die weder Kueche noch Dusche besitzen, ausser Wasser zum Kochen und einem Dach ueberm Kopf gibt es dort sonst nichts. Diese Huette jedoch war sehr gemuetlich eingerichtet, mit Haegematten, Sesseln, einer saftig-gruenen Wiese und sogar ein paar Huehnern, die frei herum liefen und voller Neugier erst mal unsere Taschen begutachteten. Das Hostel wurde von David, einem ehemaligen neuseelaendischen Kapitaen betreut wird. In der in der Freizeit neben dem Hostel versucht er, sich selber ein wenig Geige spielen beizubringen. Und er braut selber Bier. Leckeres Bier 😉
Es war also ein sehr unterhaltsamer Abend, mit ein wenig Bier, einem Glaeschen neuseelaendischem Wein und amuesanter Unteraltung.

Am Wochenende wollen wir den Abel Tasman Coastal Track gehen. Er ist ausgelegt fuer 5 Tage, wir wollen es aber in 3 schaffen. Dann muessen wir nicht so viel Essen mit uns herumtragen 🙂

Bin nun auf der Suedinsel angekommen. Das letzte Wochenende habe ich in Wellington verbracht. Dabei habe ich die Gastfreundschaft zweier Iren genossen, die Dani, mein Reisegefaehrte, schon vorher kennen gelernt hatte. Naja, wie Iren nun mal so sind, trinken und feiern sie gerne. Und genau das haben wir auch getan: Wir waren nur zwei Tage dort, Freitag und Samstag, aber in diesen Tagen waren wir in mindestens 7 verschiedenen Kneipen und Clubs. Sehr lustiges, feucht froehliches Wochenende, aber doch ein wenig teuer und anstrengend.

Nun bin ich auf der Suedinsel angekommen, hier gibt es ausser Natur nicht viel zu sehen. Deshalb werde ich morgen frueh auf meine erste groessere Wanderung, den Nydia-Track, gehen. Das ist eine kleine 2-Tages-Tour durch die Marlborough Sounds, eine Ansammlung von vielen kleinen Inseln und Landzungen am Nordende der Suedinsel. Der Wetterbericht verspricht Sonnenschein und angenehme Temperaturen, mal sehen ob es wirklich so bleibt