Tag 56

Wir sind nun in Peru. Da Bens Zeitplan ein wenig straffer ist als meiner, haben wir gestern einen Nachtbus nach Piura, Peru, genommen.
Wobei, so ganz richtig ist das nicht. Durch meinen langen Aufenthalt in Kolumbien habe ich auch nicht mehr so viel Zeit und muss nun auch ein wenig schneller reisen, falls ich noch mehr von Bolivien sehen möchte als den Flughafen in La Paz.

Für den Bus nach Peru haben wir übrigens keine Kosten gespart. Wir haben das beste genommen, was es gab: die Firts Class

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Aktuell sitzen wir in Piura in einem Bus-Bahnhof, warten auf unseren Bus, und schwitzen. Im Gegensatz zu unserer Reise in Ecuador befinden wir uns nun nicht mehr in den Anden, sondern in Nähe der Küste. Auf einer Höhe von gerade einmal 40 Metern. Daher ist es hier einfach zu warm. Mit dem Bus wollen wir nach Chachapoyas fahren, und uns dort ein paar Inka-Ruinen anschauen. Danach geht es dann vermutlich mit dem Boot von Tataporo nach Iquitos, schön tief im Dschungel.

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Tag 54

Die letzten Tage waren Ben und ich in Cuenca. Drittgrößte Stadt Ecuadors, rund 300000 Einwohner und (wie gefühlt jede Stadt in Südamerika) jede Menge Kirchen. Die Altstadt ist schön erhalten, es gibt viele Parks …

Ich wiederhole mich. Das habe ich doch bestimmt schon mehrmals geschrieben. Aber wegen der Stadt kommt vermutlich auch niemand dorthin. Sehr viel spannender ist der nahe gelegene Cajas Nationalpark. Wie irgendwie alle Orte, die wir besuchen, ist auch dieser sehr hoch gelegen. Das Informationszentrum liegt auf circa 3900 Metern, der Park teilweise noch höher.

Dort waren wir ein wenig wandern. Die Landschaften sind einfach schön. Hat mich sehr stark an Neuseeland erinnert. Dort sieht es teilweise sehr ähnlich aus. Nur sind die Berge dort natürlich nicht so hoch.

An einem anderen Tag hatten wir einen kleinen Ausflug in die Umgebung gemacht und sind mit Bussen in vier kleine Dörfer gefahren, immer auf der Suche nach leckeren Essen, spannenden Märkten und sehenswerten Landschaften. Ein etwas chaotischer, aber trotzdem sehr unterhaltsamer Tag.

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Da das Internet in den Hostels teilweise sehr schlecht ist, konnte ich den Eintrag zu Quito leider nicht vorher hochladen. Es gibt also wieder zwei Einträge gleichzeitig.

Tag 50

Die letzten Tage waren wir in der Umgebung des Quilotoa-Vulkans. Von diesem südlich von Quito gelegenen, erloschenen Vulkan ist nur noch ein Teil erhalten und der Krater ist nun ein beeindruckender See. Irgendwie ist gefühlt in Südamerika und speziell in Ecuador alles extrem hoch gelegen, der Rand des Kraters liegt auf circa 3900 Metern.

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Es gibt einen schönen, rund 6 Stunden dauernden Wanderweg rings um den See. Bedingt durch die Höhe ist diese Wanderung (auch wenn man nicht viele Höhenmeter zurück legen muss) recht anstrengend. Wir sind diesem Weg circa 2 Drittel gefolgt und sind dann an der Flanke des Vulkans herabgestiegen, einige Stunden weiter gegangen, mussten eine tiefe Schlucht (die auf unseren Karten nicht eingezeichnet war und über die wir uns nicht gefreut haben) erst herabsteigen, einen kleinen Fluss überqueren und anschließend wieder eine gute Stunde bergauf gehen, bevor wir am Ziel unser ersten Tagesetappe, Chugchilan, angekommen sind. Von hier aus werden wir vermutlich morgen ein wenig weiter wandern. Mal sehen, was es hier so in der Umgebung noch gibt.

Der nächste Tag.

Wir hatten und gestern Nacht noch entschieden, zwei Nächte in dem schönen Cloud Forest Hostel zu bleiben und heute nur einen kürzeren  Tagesausflug mit etwas weniger Gepäck zu machen. Der Besitzer des Hostels hatte uns noch eine schöne Karte gegeben, die die Strecke für den circa fünfstündigen Rundweg zeigt. Kurz nach dem ungewohnt guten Frühstück (Pancakes, Rührei, Früchte und Müsli) ging es los. Gleich zu Beginn mussten wir knapp 400 Höhenmeter von 3200 auf 3600 ersteigen. Das dauert natürlich ein wenig und ist auch anstrengend, deswegen haben wir nach diesem Anstieg erstmal eine kurze Pause gemacht. Dabei zogen ein paar Wolken auf, so dass die Sicht schnell sehr schlecht wurde.

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5 Minuten später:

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Nach der Pause sind wir weiter gewandert. Irgendwie müssen wir im Nebel aber die auf der Karte markierte Abzweigung übersehen haben. Wir sind nämlich in die falsche Richtung gegangen. Bergab. Für über eine Stunde. Erst dann haben wir mal das GPS vom Handy genutzt und unseren Fehler bemerkt. Danach mussten wir – nicht gerade froh gelaunt – 2 Stunden zurück bergauf gehen. Nach kurzer Zeit auch noch im Regen. Das macht Spaß. Als dann wir dann wieder zurück auf dem Gipfel waren (wo wir Pause gemacht hatten), mussten wir erkennen, das wir keine 10 Meter an der Abzweigung vorbei gegangen sind. Ohne sie zu bemerken…

Wir sind einfach nur noch den Weg zurück zum Hostel und haben uns nicht mehr um den Rest des Rundweg gekümmert.

Tag 46

Die Hälfte meiner Zeit ist nun rum. Seit 46 Tagen bin ich nun unterwegs und in weiteren 46 Tagen fliege ich zurück. Gestern ist Ben in Quito gelandet und die folgenden 3 Wochen erkunden wir Ecuador und dem Norden Perus gemeinsam.

Aktuell sind wir in Ecuadors Hauptstadt Quito. Auf einer Höhe von 2850 Metern gelegen, umgeben von Bergen und erloschenen Vulkanen, bietet Quito wunderbare Aussichten. Die Stadt selber ist aber auch sehr schön. Eine wunderbar erhaltene, koloniale Altstadt, Unmengen an Kirchen und Parks laden einfach dazu ein, länger zu verweilen.

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Einen Tag bevor Ben angekommen ist, war ich in einem klassischen (und vor allem kostenlosen) Konzert des ecuadorianischen Nationalorchesters anlässlich des 66 jährigen Bestehens. Das Konzert fand in der Kirche Iglesia de la Compañia de Jesús, der angeblich schönsten Kirche Südamerikas, statt. Ich weiß nicht, ob es wirklich keine schönere Kirche gibt, aber beeindruckend ist sie auf jeden Fall.

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Gestern waren wir in den Bergen. Direkt neben Quito liegt der Vulkan Pichincha. Wir sind mit der Gondel bis auf circa 3900 Meter gefahren und dann bis auf 4670 (oder so ähnlich) gewandert. Für mich war die dünne Luft halbwegs okay. Ben, der erst seit zwei Tagen in Quito war, hatte ein paar mehr Probleme. Wir hatten trotzdem eine sehr schöne Wanderung, inklusive vielen Wolken, Regen und tollen Aussichten. Es war teilweise jedoch extrem neblig, Sichtweiten unter 20 Metern waren keine Seltenheit. Aber regelmäßig verschwand der Nebel und gab die Sicht auf das im Tal liegende Quito frei. Eine definitiv empfehlenswerte Wanderung, auch wenn die Höhe es teilweise recht anstrengend gemacht hat. Einen so schönen Hausberg möchte ich in Köln auch haben.

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PS: Wir haben übrigens mit unserer finnisch-deutsch-irisch-britisch-amerikanischen Gruppe das Pub-Quiz im Secret Garden Hostel gewonnen!

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PPS: Bei dem Quiz haben sowohl als auch Ben eine Frage zur Physik falsch beantwortet. Irgendwie haben wir beide Brechung und Beugung verwechselt. Die Antwort oben müsste also refraction (= Brechung) und nicht diffraction (= Beugung) heißen. Peinlich. Und das von einem angehenden Physiklehrer…

Ich habe gleichzeitig mit diesem Eintrag noch einen anderen hochgeladen. Das WiFi in meinen letzten Hostels war einfach zu schlecht dafür.

Tag 42

Bye bye Kolumbien, ich bin nun in Ecuador. Ein relativ kleines Land. Viel kleiner als Kolumbien, gerade mal 16 statt 48 Millionen Einwohner.

Ich treffe mich an Wochenende mit Ben. Und dann werden wir zusammen für 3 Wochen in Ecuador und eventuell noch ein wenig im Norden Perus reisen.

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Ergänzung

Hier ist auch noch – besser spät als nie – eine Karte Kolumbiens. Die hatte ich scheinbar noch nicht gezeigt. Wäre ja schade, wenn ihr meine Einträge lest, und nicht wisst, wo die genannten Städte alle sind.

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route_mit_weg

In 7 Tagen geht es los. Das meiste ist nun geklärt. Ich muss nur noch ein wenig mehr Spanisch lernen und dann kann es losgehen.

Hier ist schon mal ganz grob meine Route (die durch Start- und Zielflughafen festgelegt ist) gezeichnet.

Karte_suedamerikaNach meinen kleinen Ausflug nach Neuseeland ist hier nichts mehr passiert. Das Blog hat sich im Winterschlaf verkrochen und die reise-freie Zeit überdauert. Und „kleinere“ Ausflüge nach Vietnam, Ungarn, Schweden oder Mallorca waren meist einfach zu kurz für weitere Einträge.

Aber bald geht es wieder los. Das Ticket ist gebucht, am 7.1. geht es erstmal nach Bogotá, Kolumbien. Und exakt 3 Monate später, am 7.4., geht es vom 4464 Kilometer entfernten La Paz in Bolivien wieder zurück. Insgesamt 91 Tage. Pro Tag eine Strecke von 49 Kilometern. Mal sehen, ob das in Hektik und langen Busfahrten endet oder ausreichend ist.