Tag 71

Ich war in Machu Picchu, einer ehemaligen Stadt der Inka. Sie liegt zwischen den Bergen Huayna Picchu (Junger Gipfel) und Machu Picchu (Alter Gipfel). Als Name der Stadt wurde aufgrund von Unkenntnis des ursprünglichen Namens der Name eines der beiden Berge genommen.

Sie wurde (sieht man von zahlreichen früheren „Entdeckungen“ ab, die nicht so erfolgreich medial vermarktet wurden) 1911 von einer Expedition der Yale-Universität entdeckt. Und anschließend durch das National Geographic Magazin der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Machu Picchu liegt circa 70 Kilometer nordwestlich von Cusco in den Bergen. Ausgangspunkt für jegliche Besuche ist immer das im Tal liegende Dorf Aguas Calientes (oder offiziell Machu Picchu Pueblo). Dieses Dorf ist sehr ungemütlich und es ist ein Paradebeispiel für die Auswüchse von Massentourismus. Das ganze Dorf besteht gefühlt nur aus Hotels, Restaurants und überteuerten Kiosks. Und es gibt noch einen großen Markt, in dem Alpaka-Pullover, Plüsch-Lamas und andere Souvenirs auf ihre Käufer warten.

Um dorthin zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder mit einem speziellen Zug direkt von Cusco bis Aguas Calientes (1,5 Stunden pro Strecke, 140 US-Dollar) oder mit einem Bus (7 Stunden pro Strecke, circa 20 Euro) bis zum Ende der Straße und anschließendem 10 Kilometer Marsch entlang der Gleise. Ich (und vermutlich fast jeder andere Backpacker) hatte mich für den Bus entschieden. 7 Stunden pro Strecke über holprige Feldwege und steinige Gebirgsstraßen.

In Aguas Calientes angekommen habe ich nur noch schnell etwas gegessen und ein wenig Proviant geholt, und mich dann schlafen gelegt. Ich wollte nämlich den ersten Bus um 5:30 Uhr nehmen. Ich war natürlich nicht der einzige, der diese Idee hatte, ab kurz vor 5 gab es schon eine kleine Warteschlange an der Bushaltestelle. Ich war dann kurz vor 6 Uhr vor den Eingangatoren zu Machu Picchu, 300 Meter oberhalb von Aguas Calientes gelegen. Und ich war nicht der einzige.

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Bevor ich mich in die eigentliche Stadt begeben hatte, habe ich noch die etwas abseits gelegenen Dingen angeschaut. Zuerst ging es zum Sonnentor, einer Art Eingangstor zu Machu Picchu für Personen, die einen alten Bergpfad von Cusco nach Machu Picchu folgen. Ich war pünktlich dort, um die Ankunft einiger Wandergruppen mit zu erleben, die eine kurze 4-Tages-Etappe dieses Inka-Trails gegangen waren. Irgendwie sahen die alle recht müde erschöpft aus.

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Anschließend habe ich den 500 Höhenmeter höheren Gipfel des Machu Picchu-Berges bestiegen. Ich war recht früh oben und konnte so, ungestört von anderen Touristen die Aussicht genießen, viele Fotos schießen und mich vom anstrengenden Aufstieg erholen.

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Danach ging es dann aber in die eigentliche Stadt Machu Picchu. Ich bin den Wegen gefolgt, habe immer mal wieder den allgegenwärtigen geführten Touren gelauscht und die Aussicht auf einen und umliegende Berge und Täler genossen. Ich hatte für dem Besuch auch einen guten Tag ausgewählt: das Wetter war nämlich nahezu perfekt. Es war trocken, die Sonne schien und es war angenehm warm. Für März eigentlich ungewohnt, eigentlich sollte Regenzeit sein. Ob das irgendwie auf El Niño zurückzuführen ist? Wer weiß…

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Nach circa 7 Stunden in den Ruinen und den Bergen ringsum habe ich mich dann an den Abstieg gemacht. Zurück in das schrecklich touristische Aguas Calientes.

Ich habe übrigens noch genau 3 Wochen in Südamerika. 3 Wochen, für mich erscheint das jetzt aktuell als ob es sich nur noch um einige wenige Tage handelt. Aber viele Leute machen Urlaube, die insgesamt nur 3 Wochen lang sind. Es liegt alles an der Perspektive.

Tag 69

Ich war in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt der Inka. Wie zu erwarten, waren jede Menge andere Touristen hier. Irgendwie stören die zwar, aber übel nehmen kann ich es nicht. Ich bin ja auch hier, und besuche, genau so wie die anderen Touristen, die schönen alten Gebäude.

Allein in Cusco kann man jede Menge Zeit verbringen. Die Spanier haben sich zwar jede Mühe gegeben, alles was irgendwie nach Inka-Tempel aussah, abzureißen, in eine christliche Kirche umzuwandeln oder einfach alles zu plündern, was wertvoll oder schön aussah. Manchmal waren sie aber nicht ganz so erfolgreich. Lustig ist die Geschichte vom Q’orikancha, dem Goldtempel. Selbstverständlich würde alles Gold gestohlen. Aber da die Mauern so schön robust waren, wurden sie verputzt und das Gebäude in ein Dominikanerkloster umfunktioniert. Irgendwann in den 70er Jahren gab es dann ein Erdbeben, viele koloniale Gebäude fielen zusammen. Der Putz fiel von den Wänden. Die Inka-Mauern aber bleiben stehen. Und so wurde dieser Tempel einige hundert Jahre, nachdem er von den Dominikanern „versteckt“ wurde, wieder entdeckt.

Hier sind ein paar Bilder der Altstadt von Cusco:

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Am Tag darauf bin ich mit einem Bus ein wenig in die Umgebung von Cusco gefahren und habe mir dort ein paar hübsche Ruinen angeschaut. Speziell waren das Tambomachay, Pukapukari, Q’enqo und Saqsayhuaman. Ihr kennt sie ja bestimmt, wer hat noch nicht davon gehört ☺ ?

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