Tag 7
Ich hatte geschrieben, dass Cartagena so sehr von kolumbianischen Touristen überrannt sei und die wenigen Backpacker fast nicht zu bemerken sind. Ich weiß nun die Antwort: ich war einfach im falschen Viertel der Stadt. Innerhalb des Rotlichtviertels (das inzwischen eher eine Partymeile ist) befinden sich Unmengen von günstigen und gleichzeitig sehr hübschen und gemütlichen Hostels. Und circa jedes zweite Hostel hat eine eigene Bar.
Was aber noch viel besser ist, ist der Plaza de la Trinidad. Ein großer Platz vor einer Kirche, an dem sich jeden Abend die Reisenden versammeln, um günstiges Bier aus der Kiosk an der Ecke zu trinken, das gute Essen von einem der zahlreichen Essensstände zu futtern oder Musik zu machen. Wer dabei intuitiv an den Brüsseler Platz in Köln denkt, liegt genau richtig. Mit den Unterschieden, dass hier stets Sommer ist (Karibik! Auch nachts bleibt es schön warm!), sich keine Nachbarn beschweren und ein paar mehr Hippies rumlaufen. Ach ja, einen Weihnachtsbaum gibt auch noch.
Richtig feiern kann man natürlich auch. Jedoch nur bis um 4 Uhr, danach wird alles geschlossen. Ich war gestern auf einer amüsanten Rooftop-Party mit guter Musik, einem pyromanischen DJ und ausschließlich Spanisch sprechenden Leuten aus Spanien, Mexiko, Argentinien, Kolumbien und Brasilien (die sprechen zwar Portugiesisch, Spanisch können sie aber auch alle). Ein amüsanter Abend, an dem ich aber nur die Hälfte verstanden habe. Dafür macht mein Spanisch glaube ich gute Fortschritte.
Vorgestern bin ich übrigens mehr oder weniger überredet worden, an einer Stadtführung in Spanisch teilzunehmen. Fast 3 Stunden. Danach hat mit der Kopf ordentlich gebrummt und ich musste erst mal eine Cerveza zur Entspannung trinken. Kolumbianisches Bier ist – im Gegensatz zum Essen – echt lecker.