Tag 19

Da ich in den Bergen kein Internet hatte, konnte ich diesen Eintrag nicht vorher hochladen.

Meine Reise geht weiter. Nach der Küste kommen selbstverständlich die Berge. Aber da mir die Karibikküste so gefällt, bleibe ich einfach noch ein paar Tage hier. Also schnell mal ein Taxi geschnappt und ab nach Minca, ein winziges Dorf in den Bergen. Und weil das noch zu groß ist, von dort aus zu einem Hostel, das nochmal eine 20 Minuten Motorrad-Taxi-Fahrt entfernt ist. Also mitten im Nirgendwo.

Im Casa Elemento – so heißt dieses schöne Hostel – gibt es kein Internet. Absichtlich. Diesen Mangel nennt man einfach Internet-Detox und direkt kann man diesen Mangel sogar noch extra herausstellen. Aber Internet braucht man hier wahrlich nicht. Geniale Aussichten von der auf circa 1200 Metern Höhe gelegenen Hängematte bis runter zum wenige Kilometer entfernten, am Meer liegenden Santa Marta. Abends ziehen manchmal Wolken auf, die jedoch das Tal nicht verlassen können. Das Hostel ist oberhalb der Wolken und bietet dann einen wunderschönen Blick auf die aus dem Wolkenmeer ragenden Gipfel der umliegenden Berge.

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Neben dem Genießen der Aussicht gibt es viele weitere Möglichkeiten zum Zeitvertreib hier vor Ort: Kletterpark, Dschungel-Wanderungen komplett mit Machete und Gummistiefeln, Kaffee-Plantagen zum besichtigen oder ganz schlicht entspannen im Pool oder an der Bar.

Die Aussicht von der Toilette ist übrigens auch nicht schlecht (konnte mein aber leider nicht richtig festhalten)

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Vor ein paar Tagen bin ich vom Hostel aus zum Marinca-Wasserfall gelaufen. Ähnlich wie letzte Woche ging es erst vom Hostel ein wenig bergauf und dann viel bergab. Nach einer kurzen Zwangspause, weil wir uns verlaufen hatten, waren wir dann endlich an Wasserfall. Ein wenig baden gehen, unter dem Wasserfall duschen und natürlich Dutzende Fotos schießen. Und danach ging es wieder zurück. Diesmal jedoch VIEL bergauf und nur wenig bergab. Die Landschaften hier sind echt grossartig und beeindruckend. Aber die hohen Temperaturen in Verbindung mit der extremen Luftfeuchtigkeit sind denkbar fiese Voraussetzungen für eine Gebirgswanderung. Es ist warm, man schwitzt viel und der Schweiß verdunstet und kühlt nicht. Irgendwann nervt das einfach. Ein wenig Abwechslung muss her. Daher geht es nun nach Medellin, ein gutes Stück weiter im Süden gelegen und (angeblich) temperaturmäßig milder.

Zwei Tage später, kurz vor der Abfahrt.
Der Rucksack ist gepackt und ich warte auf mein Motorrad-Taxi, dass mich vom Hostel zurück nach Minca bringt.

Tag 21

Oh, ich will nicht weg. So schön hier, habe so viele nette Leute getroffen und das Essen ist einfach überragend. Aber irgendwann muss die Reise weitergehen, irgendwann muss ich mal die Küstenregion im Norden verlassen. Es gibt noch so viel zu sehen in Kolumbien, und irgendwie möchte ich natürlich auch noch Ecuador, Peru und eventuell ein klein wenig Bolivien in diesem Urlaub erkunden. 3 Monate sind einfach nicht genug…