Dieser Eintrag enthält jede Menge Bilder. Und das Internet im Hostel ist gerade echt schlecht. Nur um den Eintrag zu öffnen und zu schauen, ob alles so ist, wie sein soll, dauert mehr als 10 Minuten. Und das ist mir zu lang. Kann also sein, das einige der Bilder eventuell an der falschen Position sind und nicht zum Text passen.

Tag 85

Ich bin gerade von einem dreitägigen Ausflug in die Umgebung von Uyuni zurück. Uyuni ist ein kleines, langweiliges Dörfchen in Bolivien. Das Dorf selber hat so überhaupt nichts zu bieten. Es ist aber der Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahegelegene, gleichnamige Salzwüste. Außer diese Salzwüste gibt es aber noch viel, viel mehr. Da es so viel zu sehen und erleben gab, wird dies vermutlich der längste Eintrag hier im Blog. Und auch der mit den meisten Bildern.

Tag 1 der Tour

Die Tour stand – zumindest was unser Auto anging – leider unter schlechten Sternen. Es fing damit an, dass das Auto eine Stunde zu spät losfuhr. Warum, konnten wir nicht erfahren. Die Tour ging zuerst zu einem Lokomotiven-Friedhof. Dort gab es einige vor sich hin rostende alle Loks zu sehen. Danach ging es zum Anfang der Salzwüste, wo wir erstmal Zeit zum fotografieren bekamen.

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Anschließend ging es zu einem vollständig (sieht man vom Dach ab) aus Salz-Ziegeln gebauten Salzhotel. Dort gab es Mittagessen und anschließend ging es tiefer ins Zentrum der Wüste. Dort baten wir den Fahrer um eine Foto-Pause. Diese Pause wurde unfreiwillig etwas länger, da wir bei der Pause zufällig entdeckten, das einer der Reifen fast platt war. Doch was tut man in einer solchen Situation, wenn man kein Reserverad hat und auch nicht das nötige Werkzeug, um den Reifen von der Folge zu ziehen? Man bittet andere Fahrer um Hilfe! Und die fahren dann mit ihrem Auto über den Reifen. War interessant anzusehen.

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Weiter ging es zur Isla de Pescado (Fischinsel). Ein solcher Name mag in einer circa 4000 Meter hoch gelegenen, extrem trockenen und auch sonst eher lebensfeindlichen Salzwüste ein wenig unpassend erscheinen. Mit Kenntnis der geologischen Historie der Anden ergibt das Ganze jedoch Sinn: die Anden sind ein relativ junges Gebirge, das sich aktuell noch um circa 8 Zentimeter pro Jahr hebt. Und die Isla de Pescado war mal ein Korallenriff. Auch jetzt noch kann man gut die toten Korallen erkennen, die auf den Felsen wuchsen.

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Danach ging es noch ein kurzes Stückchen weiter, zu einer Stelle, von der man die hinter den Bergen versinkende Sonne beobachten konnte. Sehr schön.

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Zum Abschluss des Tages ging es ein anderes Salzhotel, diesmal jedoch zum übernachten.

Tag 2 der Tour

Der zweite Tag der Tour begann mit dem Besuch einiger Lagunen und der Aussicht auf zahlreiche Berge und Vulkane. Es waren so viele Eindrücke und es ist auch schon ein paar Tage her, ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele es waren oder wie die alle hießen. Die Mittagspause jedenfalls fand an einer dieser Lagunen statt. Paniertes Hühnchen-Schnitzel mit Aussicht auf Vulkane, was kann es besseres geben?

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Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft, wo der offizielle Teil des zweiten Tages recht früh endete. Die Unterkunft lag jedoch direkt neben einem gigantisch großen See, der eine gewaltige Flamingo-Population beherbergte. Die sind (weil wir so weit weg waren und die Smartphone-Kamera eher für Panoramaaufnahmen als für Tier-Beobachtung ausgelegt ist) auf den Fotos winzig klein. Denkt euch einfach zu jedem rosa Pünktchen einen Flamingo.

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Tag 3 der Tour

Der dritte Tag ging bereits um 4 Uhr los. Das lag daran, dass einige Leute unserer Gruppe ihre Reise Richtung Chile fortsetzen wollten. Und sie mussten einen Bus um 8 Uhr an der Grenze erreichen.

Bevor es jedoch zur Grenze ging, standen erst einige imposante Geysire auf dem Programm. Es trat dort aber nur Gas aus, kein blubberndes Wasser. Sind das dann trotzdem Geysire? Unwichtig.
Gleichzeitig ging auch noch die Sonne auf. Eine wunderschöne Kombination – leider ein wenig getrübt durch den intensiven Schwefel Geruch, der dort allgegenwärtig war. Und die Temperatur war auch nicht allzu angenehm, knapp über 0°C. (Tagsüber wurde es übrigens gut 30°C)

Als letzter Stopp war ein Besuch einer heißen Quelle vorgesehen. Nach dem eisig kalten Besuch der Geysire zuvor war das dann eine sehr schöne Abwechslung. Circa 39°C warmes Wasser, Aussicht auf einen See und Berge machten diesen Stopp sehr angenehm. Leider konnten wir nur kurz dort bleiben, da wir ja zur chilenischen Grenze mussten.

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Die Hoffnung, nach dem Aussteigen von 3 Leuten, die nach Chile wollten, mehr Platz im Auto zu haben, würde leider nicht erfüllt. Es stiegen noch 2 Personen ein, die aus Chile kamen und Richtung Uyuni wollten. Der Platz-Zugewinn war also recht bescheiden.

Eigentlich sollte es nun ohne weiteren Zwischenstopp bis zur Mittagspause weiter gehen. Nach circa 2 Stunden Fahrerei kamen wir an eine etwas steilere Passage. Und in der Mitte des Anstiegs ging der Motor des Autos einfach aus. Und ließ sich nicht mehr starten. Da die Straße extrem eng war, kamen die sich hinter uns befindlichen Autos auch nicht vorbei. Alle Fahrer stiegen aus und versuchten unseren Wagen wiederzubeleben, während wir diese unerwartete Pause nutzten, um Fotos der Umgebung, der vielen Lamas und der arbeitenden Fahrer zu machen.

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Irgendwann ging es dann weiter. Nach circa 20 Minuten ging unser Auto wieder aus. Ließ sich aber nach mehreren Versuchen wieder erfolgreich starten. Wir schafften es ohne weitere Zwischenfälle zur Mittagspause. Während wir uns das Essen schmecken ließen, schauten sich unser und noch ein weiterer Fahrer den Wagen an. Die Mittagspause wurde dadurch ein gutes Stück länger als geplant.

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Nachdem die beiden Fahrer so gut wie jedes leicht zugängliche Bauteil in der Motorhaube erst abgebaut, gereinigt und dann wieder eingesetzt hatten, ging die Fahrt weiter. Für circa 100 Meter. Und danach ließ sich der Wagen gar nicht mehr starten. Es wurde noch ein richtiger Mechaniker zur Hilfe geholt, der feststellte, dass bei der vorherigen Reinigungsaktion scheinbar ein kleines, aber wichtiges Verbindungsstück verloren gegangen war. Dieses Teil wurde zwar wieder gefunden, der Wagen lief aber trotzdem nicht. Nach über 2 Stunden sinnlosen Warten wurden wir alle in den Wagen des zweiten Fahrers gesteckt. Dieser war natürlich nicht leer. Mit uns und den ursprünglichen Fahrgästen war er gut überfüllt. Aber immerhin fuhr der Wagen. 4 Stunden später waren wir dann endlich in Uyuni. Rund 3 Stunden später als ursprünglich geplant.