Titicaca-See

Tag 81

Der Titicaca-See liegt auf der Grenze zwischen Peru und Bolivien. Und da er einfach so extrem groß ist, habe ich zwei Ausflüge gemacht. Einmal von der peruanischen und zwei Tage später von der bolivianischen Seite aus.

Teil 1: Peru, Puno

Die Tour von Puno, der letzten großen Stadt Perus war ein klassisches Touri-Programm: ein von vorne bis hinten durchgeplanter Tagesausflug. Eigentlich nicht so richtig meine Sache, aber leider gab es keine andere Möglichkeit, den See zu besuchen. Ich wurde morgens um 7 Uhr von einem Minibus an meinem Hostel eingesammelt, dann ging es noch zu ein paar anderen Hotels und anschließend zum Hafen, wo riesige Mengen an Touristen auf geschätzt 10 Boote zu je circa 30 Sitzplätzen verteilt wurden. Das fing schon mal gut an. Der perfekte Beginn für eine individuelle und persönliche Erfahrung.

Die Boote fuhren zu den schwimmenden Inseln von Uros. Dort bekamen wir eine Einführung, wie die Inseln gebaut werden und wie man darauf lebt. War ganz interessant, aber irgendwie ständig darauf ausgerichtet, dass wir nachher irgendwelche Souvenirs kaufen.

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Danach ging es mit dem Boot zu der – diesmal richtigen – Insel Taquile. An sich eine sehr schöne Insel mit einem kleinen Dorf in der Mitte. Nur sind alle Boote dorthin gefahren und als Folge sind circa 250 Touristen von Hafen aus zum winzigen Dorfzentrum gegangen. Und auf dem Weg dorthin wurden ständig sehr hübsche Anhänger, Halsketten und anderer Firlefanz angeboten. Nach einer kurzen Pause auf dem Marktplatz, die man nutzen konnte, um Mützen und Pullover aus Alpaka-Wolle zu kaufen, gab es dann Mittagessen. Und danach ging es zurück nach Puno.

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Teil 2: Bolivien, Copacabana

Casablanca ist eine kleine Stadt im Westen Boliviens. Die Stadt ist vor allem dadurch relevant, dass sie am Titicaca-See liegt und dadurch dass die Jungfrau von Copacabana (warum sind es immer Jungfrauen? Religiöse Erzählungen Märchen sind genauso klischeehaft wird normale Märchen) hier irgendwelche einer gewirkt haben soll. Deswegen ist Copacabana auch der wichtigste Pilgerort in Bolivien. Der Stadtteil Copacabana in Rio de Janeiro wurde übrigens nach diesem kleinen Pilgerort mit circa 6000 Einwohnern benannt.

Habe ich eigentlich erwähnt, dass Ostern in Südamerika sehr stark zelebriert wird? Die gesamte Osterwoche ist so eine Art kollektive Urlaubszeit für alle Personen Spanisch-katholischer Abstammung. Ich hatte (während ich noch in Peru war) erfolgreich versucht, Machu Picchu vor Beginn der Osterfeierlichkeiten zu besuchen. Aber irgendwann musste der Ostersonntag ja kommen. Und genau jetzt, dem höchsten Feiertag der katholischen Kirche bin ich im wichtigsten Pilgerort Boliviens. Es sind viele Leute hier. Teilweise Urlauber, die einfach nur am Strand sein und Tretboot fahren wollen. Aber auch jede Menge Pilger, die mit Zelten den ganzen Platz vor der Kathedrale von Copacabana belegt haben.

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Der Ausflug von Copacabana war – im Gegensatz zum Ausflug auf der peruanischen Seite – keine durchgeplante Tour. Ich hatte lediglich ein Ticket für das Boot zur Isla del Sol (Sonneninsel) und für den Rückweg gebucht. Auf der Insel wurden nach Mythen der Inka übrigens Sonne und Mond geboren. Wie ich die Zeit dort nutze, war vollkommen frei und ließ sich von mir nach Belieben mit Aktivitäten füllen. Das Boot fuhr erst zum südlichen, dann zum nördlichen Hafen. Dort bin ich ausgestiegen, und gemütlich innerhalb von 5 Stunden die circa 9 Kilometer zum Hafen im Süden gewandert. Und dabei habe ich viele Fotos gemacht. Sehr schön. Auch hier gab es einige Touristen, aber trotz Ostersonntag waren es „nur“ circa 5 Boote, deren Passagiere sich während der Wanderung gut verteilten. Etwas nervig waren die offiziellen „Wegelagerer“, die insgesamt dreimal einen kleinen Obolus für die Benutzung der Wege verlangten.

Aber abgesehen davon war es ein wunderschöner Tag, das Wetter war sonnig aber (aufgrund der Höhe von circa 4000 Metern) niemals zu warm. Und die Aussichten waren einfach spektakulär.

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Nach meiner Rückkehr von der Insel war der ganze Osterzauber übrigens überraschend vorbei. Und das Dorf sah aus, als ob nichts gewesen wäre.

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