Heute ist mein letzter Tag hier, morgen nehm ich nen Flieger der mich nach geplanten 32 Stunden Flugzeit wieder zurueck nach Deutschland bringt.

Keine zwei Stunden nachdem ich das Auto zum Verkauf freigegeben hatte, war es schon verkauft. Ich wurde extrem schnell von vielen Telefonanrufen ueberschwemmt, jeder wollte mein Auto haben. Natuerlich wollte niemand viel zahlen, aber am Ende hab ich dann doch noch einen guten Preis bekommen. Das Auto ist nun fort, ich verbringe noch einen Tag hier in Christchurch und morgen steig ich in den Flieger.

Wir sehen uns demnaechst in Europa, bis bald, Stephan

Moechte irgendwer von euch zufaellig ein Auto in Neuseeland kaufen? Falls ihr auf der Suche seid schaut euch mal dieses huebsche Auto an:

http://www.trademe.co.nz/Browse/Listing.aspx?id=287958774

Dieses huebsche Teil sucht einen neuen Besitzer. Drueckt mir die Daumen, dass das Auto fuer viel Geld weggeht.

Diesmal melde ich mich aus Akaroa, einem kleinen Doerfchen auf der Banks Peninsula. Das ist in der Naehe von Christchurch. Das ganze Dorf ist merkwuerdigerweise extrem von Frankreich beeinflusst. Alle Strassennamen sind in Franzoesisch und das Hostel in der wir sind heisst Chez la Mer. Gemuetliches Platzchen, da will man gar nicht mehr weg. Momentan gibt es nicht allzu viel zu berichten, ich geniesse einfach meinen Aufenthalt hier in Neuseeland und die ungewoehnlich warmen Herbsttage. Die letzten Tage war ich in Lake Tekapo, habe einen wunderschoenen klaren Sternenhimmel gesehen und habe ein wenig in Christchurch gefeiert und die Nacht unsicher gemacht.

So langsam habe ich alles hier in Neuseeland gesehen, lediglichKaikoura, eine gemuetliches Staedtchen am Meer fehlt mir noch. Und da ich faul bin und nicht arbeiten will, werde ich nicht mehr allzu lange hier bleiben. Ich habe meinen Rueckflug gebucht, Ende Mai werde ich dann wieder in Deutschland sein um einen weiteren Sommer zu geniessen. Ist das toll, Sommer, Herbst und wieder Sommer. So muss es sein.

Hey, bin gerade in Dunedin angekommen. Eine sehr nette Stadt, wir uebernachten in „Hogwartz“, der ehemaligen Residenz des Bischofs von Dunedin. Ein wunderschoenes grosses altes Gebaeude.

Vor Dunedin sind wir durch die Catlins gefahren. Sehr schoen dort. Die Catlins sind nicht von den ueblichen Horden ueberrannt, und es gibt viele gemuetliche kleine Doerfchen und Sehenswuerdigkeiten in dieser Region an der Suedkueste der Suedinsel. Neben den fuer Neuseeland obligatorischen Wasserfaellen und Schafsherden gibt es wunderschoene Sonnenuntergaenge (Bilder kann ich euch nun leider keine zeigen).

lost_gypsy

Was aber am besten war, ist die Lost Gypsy Gallery. Diese Gallerie der ungewoehnlichen Sorte ist ein wirres Sammelsurium verschiedenster gluckernder, sich drehender und unterhaltsamer Apparaturen, die ein Kuenstler aus Blechdosen, Kronkorken, leeren Glasflaschen und allerlei anderem Zeug zusammen gebastelt hat. Und es gibt wirklich merkwuerdige Dinge zu bestaunen. Schafsskelette auf Motorraedern, aus Bueschen ragende, sich bewegende Tentakelarme aus rostigen Blechdosen und einen Fernseher, den man mit einem Fahrrad antreiben muss. Unterhaltsam, ungewoehnlich und kreativ. Einfach grossartig!

Hey, ich bin es mal wieder. Hab lange Zeit nichts mehr geschrieben. Eigentlich wollte ich ja nichts mehr ueber meine Wandererlebnisse schreiben, dieses eine aber muss ich erwaehnen.

Wir, das sind in diesem Fall  Dani (der Spanier), Elizabeth (nette Kanadierin) und ich, sind am Wochenende aufgebrochen, den Kepler-Track zu gehen. Das ist ein wunderschoener, alpiner Wanderweg, dauert 4 Tage und bietet unvergleichliche Aussichten auf die Fjorde hier im Fiordland National Park. Wir hatten uns auch gut informiert, den Wetterbericht gelesen und alles war gut geplant. Wir wollten am Samstag gegen Mittag starten um so den starken Regen am Samstagmorgen zu vermeiden. Leider war der Wetterbericht aber nicht genau genug, denn dieser Regen hielt nicht bis Mittag, sondern bis zum Abend an. Da wir aber nicht laenger warten wollten, sind wir trotzdem einfach mal losgelaufen. War vielleicht nicht die beste Entscheidung. Denn innerhalb weniger Minuten waren wir komplett durchnaesst und der Wanderweg, der eigentlich sehr gut zu laufen ist, wurde nun durch einen 2 Meter breiten und rund knietiefen Fluss aus schlammigem Wasser ersetzt. Und genau diesen Weg sollten wir nehmen.

Wir sind dem Fluss natuerlich so gut es ging aus dem Weg gegangen, staendig den offiziellen Weg verlassend und querfeldein durch den Busch gehend. Aber auch so waren unsere Schuhe am Abend knoecheltief mit Wasser gefuellt. Hmmm,  das ist schoen. Uns war also extrem kalt (es war auch noch ein wenig windig). Wir haben so schnell es ging unser Zelt aufgebaut und was warmes zu essen gemacht, aber trocken wurden unsere Sachen nicht. Wie denn auch? Wenn man nasse Dinge draussen im Regen stehen laesst koennen sie auch nicht trocken werden.

Nach einer wenig erholsamen Nacht (meine aufblasbare Isomatte hatte ein Loch und war daher komplett leer, ich lag ungepolstert auf dem steinigen Boden) schien dann jedoch die Sonne und wir haben erstmal eine sehr lange Pause gemacht, und dabei  dann endlich alle unsere Dinge getrocknet.

Und von da an war die Trip richtig schoen und wir konnten huebsche Fjorde sehen.

Ich denke, die unzaehligen Huegel und Berge die ich in letzter Zeit erklommen habe oder bald erklettern werde, interessieren niemanden. Sind ja nur Namen. Von daher werde ich nur noch wirklich wichtige Dinge erwaehnen. Und eine davon ist heute passiert.

Momentan bin ich in Wanaka, einer kleinen gemuetlichen Stadt. Idyllisch zwischen Lake Wanaka und Hawea gelegen, eingerahmt von den neuseelaendischen Alpen, ist dieser Ort auch so schon einfach schoen. Aber um das ganze noch ein wenig zu toppen, habe ich das getan, was ich schon in Taupo tun wollte. Diejenigen von euch, die fleissig meine Eintraege lesen, werden wissen wovon ich rede: In Taupo hatte mich schlechtes Wetter davon abgehalten, einen Skydive, einen Fallschirmsprung, zu machen. Aber heute habe ich es nachgeholt.

Ich habe einen Skydive gemacht, hab das undenkbare getan und bin in 4 Kilometer Hoehe aus einen tadellos funktionierenden Flugzeug gesprungen. Eigentlich sollte niemand so bloed sein, solche eine Idee in die Tat umzusetzen. Aber ich habe es getan. Und es war einfach unbeschreiblich gut. Man sitzt in einer kleinen Tuer im Flugzeug und schiebt einen der Tandemsprungpartner raus und ploetzlich wird alles ganz schnell und der Wind blaest einem ins Gesicht. Und alles rauscht ganz schnell an dir vorbei. Man faellt in wenigen Sekunden durch die Wolken. Man kann kleine, kreisfoermige Regenbogen in den vorbei rasenden Wolken sehen. Es ist unbeschreiblich. Ihr muesst es selber mal ausprobieren.

Und sobald der Fallschirm geoeffnet ist, segelt man in Ruhe Richtung Boden und man haengt wie eine Puppe im Gurt, vollkommen benebelt von dieser Erfahrung. Nach dem Sprung hab ich mich erstmal im Flughafen fuer ein paar Minuten hinsetzen muessen, unfaehig irgendwas anderes zu tun. Und zurueck im Hostel war ich fuer 2 Stunden dermassen ermattet, dass ich nur herum sass, und nichts getan habe. Dieses Erlebnis ist einfach zu mitreissend, man braucht so lange um sich davon zu erholen.

Heute morgen ging es vom tristen Greymouth ausgehend erstmal nach Sueden, zum Franz-Josef-Gletscher. Da das Wetter hier aber zumindest am Vormittag richtig schlecht war und es in Stroemen geregnet hat, sind alle alpinen Routen gesperrt. Und da die Wettervorhersage Regen fuer die naechsten 10 Jahre voraussagt, werden wir nicht lange hier bleiben.

Da aber am Nachmittag der Himmel ein wenig aufklarte, haben wir das schoene Wetter genutzt und sind zumindest bis zu einer huebschen Aussichtsplattform oberhalb eines Gletschers gewandert. Dabei mussten wir einige, durch den Regen angestiegene Baeche ueberqueren und teilweise durch knoecheltiefes Wasser springen, da die Wege geflutet waren. Ein sehr unterhaltsamer Trip, der am Ende mit einer schoenen Aussicht auf den teilweise von Nebel verhangenen Gletscher belohnt wurde.

Ich bin es. Schon wieder. Leider gibt es nicht so viel spannendes zu berichten. Das Wetter hier ist es momentan totaler Mist, den ganzen Tag ueber heftige Regenschauer. Und alle Aktivitaeten hier in der Gegend sind draussen in der Natur, also dem Regen 😉 . Dadurch wird Greymouth, diese riesige Metropole mit sage und schreibe rund 13000 Einwohnern (auch „Capital of the Westcoast„, „Hauptstadt der Westkueste“ genannt) noch trister und langweiliger. Diese Stadt, die nicht ohne Grund „Grey“, also „grau“ in ihrem Namen hat, ist ja so extrem depressiv machen, das man es hier nicht lange aushaelt. Es gibt nur eine Bar und ab 17 Uhr ist hier einfach nichts mehr los. Selbst im grossen „Stadtzentrum“, dass diesen Namen eigentlich nicht verdient, sieht man dann niemanden mehr. Wirklich niemanden, sieht man von ein paar einsamen Voegeln ab.

Zusammenfassend wuerde ich sagen Greymouth ist eine wirklich traurige, truebsinnige, depressive, einsame Stadt. Aber das Ganze hat zumindest einen Vorteil: Morgen frueh werde ich von hier verschwinden und ganz gleich wohin ich komme, ich werde mir wie im Paradies vorkommen 😉

Hey, ich bins mal wieder. Melde mich gerade aus Greymouth, von der Westkueste der Suedinsel. Das Wetter hier wird langsam ein wenig schlechter, der Sommer ist vorbei. Gestern hatte ich sogar zum allerersten Mal meine Jacke an. Bisher habe ich sie 2 Monate umsonst in meinem Rucksack herum getragen. Ich brauchte die Jacke aber nur, weil ich mal wieder wandern war. Ich hatte einen kleinen 3 Tagestrip im Nelson Lakes National Park gemacht. In diesem Trip war auch die Besteigung eines Berges inbegriffen und wie Berge nun mal sind, ist es oben meist windig und es gibt keine Baeume, die vor dem Wind schuetzen koennen. Und waeren nahe des Gipfels nicht so viele interessante, kristallklare eiskalte Bergseen gewesen, waere ich auch bestimmt nicht so lange dort oben geblieben. So aber musste ich mich dick einpacken um in Ruhe die Seen anschauen zu koennen.

Hey, bin nun ein wenig ausgeruhter als nach diesem 80 Kilometer Trip. Die Wanderung war super toll, es ging anfangs durch dichte Waelder und hinauf auf eine Gebirsgskette um dann am Ende in einer wunderschoenen Etappe entlang das Tasmanischen Meers zu enden. Das einzig nervige an dem Trip waren die Sandflies, nervige kleine Biester. Es gibt Unmengen von denen, mehr als man totschlagen kann und wenn sie einen beissen juckt es fuer Wochen.

Danach hab ich eine Nacht in Karamea verbracht. Dieses verschlafen Doerfchen hat eigentlich nichts zu bieten, ausser der Endpunkt der Wanderung zu sein. Das Hostel dort ist jedoch so einladend und gemuetlich, dass viele Leute dort mehrere Tage bleiben. Das Hostel wird von Hippies betrieben, ueberall stehen Gitarren rum, es gibt es eine Gemuesegarten und viele gemuetliche Sessel, die scheinbar zufaellig im Garten verteilt wurden. Das gepaart mit dem haeufig wunderschoenen Wetter dort ist so fesselnd, dass es mir schwer fiel Karamea zu verlassen.

Aber es gibt so viele andere Wanderungen die ich noch tun muss, und der Sommer hier ist merkbar vorbei, langsam wird es Herbst. Ich muss raus und die letzten angenehm warmen Tage zum wandern nutzen. Bis bald…