Medellín, Teil 1

Tag 26

Die letzten Tage war ich in Medellín. Und bin es auch jetzt noch. Medellín ist der Geburtsort des (vor circa 20 erschossenen) kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar. Medellín war früher mal eine Stadt, in die sich auch nur wenige Kolumbianer trauten. Jetzt hat sich die Stadt jedoch ins Gegenteil gewandelt: viel Nachtleben, viele schöne Hostels und extrem sicher (mehr oder weniger, eine gesunde Vorsicht ist natürlich immer notwendig).

Ich habe einiges unternommen in den letzten Tagen. Um die Länge des Eintrags ein wenig zu reduzieren, kommt hier der erste Teil. Einen zweiten Teil lade ich in ein paar Tagen hoch.

Einer meiner Tagesausflüge hat mich nach Guatapé geführt. Sehenswert wird dieser Ort durch einen künstlich geschaffenen See und einen direkt daneben liegenden riesigen Felsen. Dieser Felsen ist rund 200 Meter hoch und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf den unten liegenden See. Um diese Aussicht zu haben, muss man natürlich erstmal da hoch kommen. Und dazu muss man jede Menge Stufen empor steigen. Freundlich wie die Kolumbianer sind, wurden die Stufen direkt nummeriert. So weiß man wenigstens immer, wie viele hundert Stufen noch zu bewältigen sind.

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Ich habe – auch wenn es einige vielleicht nicht glauben wollen – gestern zum ersten mal seit ich in Südamerika bin, Bohnen gegessen. Ich habe eine Bandeja Paisa gegessen, ein traditionelles Essen der Region Antioqia. Dabei handelt es sich um Bohnen, Spiegelei, Reis und vielerlei Sorten Fleisch: Blutwurst, Bauchfleisch, Schnitzel. Und um halbwegs gesund zu wirken, kommt noch ein kleines Häufchen Salat dazu. Ein Alptraum für jeden Vegetarier, aber sehr lecker und deftig.

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Am Tag darauf habe ich an einer Stadtführung teilgenommen. Sehr interessant, aber die Inhalte hier wieder zu geben, wäre recht langweilig. Im Anschluss an die Tour bin ich jedoch mit einer Seilbahn in die Berge um Medellín gefahren (die Stadt liegt in einem Tal) und habe dabei einen Großteil der Stadt überblicken können. Sehr beeindruckend. An der letzten Seilbahn-Station bin auch ausgestiegen und habe mir das dortige Viertel ein wenig angeschaut. Viele sehr einfache Häuser, teilweise mit Wänden aus dünnen Holz-Platten und rostigen, löchrigen Wellblech-Dächern. Nachts sollte man dort nicht herum laufen.

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